Mein Weg zum Lektorat
Vom Abitur zum Chemiediplom
Schon zu Schulzeiten habe ich stets viel Musik gemacht, unter anderem im Jugendsinfonieorchester und besonders intensiv mit dem fünfköpfigen Vokalensemble A-Chording (2003–2009), für das ich als Sänger, Komponist, Texter und Arrangeur tätig war. Gleichzeitig sagten mir in der Schule vor allem die naturwissenschaftlichen Fächer zu. Wegen der besseren Jobaussichten entschied ich mich nach dem Abitur zunächst für ein Chemiestudium, verbunden mit der Absicht, als weiterhin intensives Hobby viel und gute Musik zu machen. Noch während des Grundstudiums trug ich mich sehr ernsthaft mit dem Gedanken, auf Lehramt umzusatteln, vor allem, da ich so ein zweites Fach hätte hinzunehmen können. Ich blieb dann aber doch bei meinem Hauptfach und absolvierte meinen Master im Rahmen eines Doppeldiplomstudiengangs in Lyon, wo auch Sprachen, Projektmanagement und Verfahrenstechnik auf dem Studienplan standen.
Nach Abschluss meiner Diplomarbeit im Forschungslabor des Baustoffherstellers Lafarge wurde mir ein befristeter Vertrag angeboten, den ich zunächst dankbar annahm. Als dieser zum Ende des Jahres 2011 auslief, wurde mir schnell klar, dass der (erwartbare, gewöhnliche) direkte Weg zur Promotion nicht meiner ist. Die Musik, welche mich mein Leben lang schon begleitete, sollte einen höheren Stellenwert bekommen, weg vom wochenendgebundenen Hobby hin zu einem Teil meiner Identität, meines Selbst und Selbstverständnisses. Dies ist in unserer Gesellschaft zweifellos nicht nur an unseren Beruf gekoppelt, sondern wird wesentlich davon bestimmt.
Zweitstudium Musik und Promotion in der technischen Chemie
Nach verschiedenen Erwägungen fasste ich also Anfang 2012 den Entschluss, noch Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen zu versuchen, mit dem Hauptfach Kontrabass. Mit meinen damals 25 Jahren war ich schon vergleichsweise alt für diesen Schritt, konnte mir aber in Leipzig einen Studienplatz erspielen. So kam ich in die Stadt der Musik, die mir zur Heimat geworden ist. Um mein Zweitstudium zu finanzieren, suchte ich mir eine Anstellung als HiWi am Deutschen Biomasseforschungszentrum. Hierüber ergab sich dann die Möglichkeit, am Institut für Technische Chemie eine Promotion anzufangen, wofür ich beim Evangelischen Studienwerk Villigst ein Vollstipendium erhielt. Ausgestattet mit maximalen Freiheiten ging ich in den folgenden Jahren auf beiden Schienen meinen Studien nach. 2020 konnte ich meine Promotion magna cum laude erfolgreich abschließen und hatte mir inzwischen bei Professoren und Kollegen den Ruf erarbeitet, ein sehr kreativer Forscher sowie akribischer Korrektor mit ausgezeichnetem Sinn für Sprache, vor allem präzise und gleichzeitig ansprechende Formulierungen zu sein. Im Anschluss an die Promotion war ich noch gut zwei Jahre als Projektleiter im Bereich der universitären Forschung tätig. Immer wieder hatte ich zwischendurch Anfragen als Musiker, meist zu Orchesteraushilfen. Diese bilden nach wie vor einen weiteren wichtigen Teil meiner freiberuflichen Tätigkeit.
Vision und Symbiose: Der Weg zum Lektorat
Schon seit Längerem beschäftigte mich bei meiner Projektleitertätigkeit die Frage, wie ich meine kreative Ader nicht nur einbinden, sondern meine beiden Studien und die dabei erworbenen vielfältigen Kompetenzen vereinen und gewinnbringend einsetzen kann. Gerade die Textarbeit mit ihrer kreativen Komponente sagte mir bei der Projektarbeit zu. Nach acht Jahren an der Universität und angeschlossenen Instituten war die Zeit reif für den Schritt in die Selbstständigkeit als wissenschaftlicher Lektor und Kreativtexter. Hierbei kommt es mir vor allem darauf an, wissenschaftliche Texte durch verbesserte sprachliche Qualität lesenswerter und eindrucksvoller zu gestalten. Neben den offensichtlichen sprachlichen Kriterien wie Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzbau oder einheitliche Terminologie gelingt dies durch das Herausarbeiten der Forschungsidee in Form eines deutlich sichtbaren roten Fadens. Dies verleiht auch und gerade wissenschaftlichen Texten eine Stringenz und gleichzeitig eine emotionale Komponente, wodurch Inhalte beim Leser besser in Erinnerung bleiben und die Ergebnisse überzeugender wirken. Das Resultat sind eine höhere Sichtbarkeit, bessere Abschlussnoten oder wohlwollendere Gutachter bei Projektanträgen. Überzeugen Sie sich selbst!